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Philosophie und Kultur
VEDISCHE PHILOSOPHIE UND KULTUR:
Die vedische Kultur – eine Kultur des Wissens
Von Marcus Schmieke
Die vedische Tradition weist Eigenschaften auf, die auf ihren transzendentalen Ursprung und das Wirken der Persönlichkeit Gottes hinweisen.
1) Zeitlosigkeit
Die vedischen Schriften und Überlieferungen sind das einzige literarische Werk einer historischen Hochkultur, das keine Hinweise auf eine vorhergehende Kultur liefert, aus der heraus sie sich entwickelt hätte. Diese Feststellung wurde von dem Weisen Jaimini schon in vedischer Zeit vor mehr als 5 000 Jahren getroffen, der darauf in einem seiner Werke hinweist. Die vedischen Schriften weisen sogar ständig auf ihren zeitlosen Ursprung hin und berichten von einer Kultur, die bis zu den Anfängen dieses Universums historisch nachvollziehbar ist.
Die Richtigkeit der vedischen Zeitangaben wird vor allem durch deren astronomische Nachvollziehbarkeit deutlich. Alle wichtigen Zeitpunkte wurden in vedischer Zeit durch Angabe der astronomischen Konstellation festgehalten und können heute exakt berechnet werden.
2) Überlieferung
Trotz starker äußerer Einflüsse und Zerfall des vedischen Weltreiches sind die Schriften und die lebendigen spirituellen Traditionen über die Jahrtausende erhalten geblieben und durch das Erscheinen göttlich inspirierter Lehrer immer wieder mit ihrer ursprünglichen Bedeutung verbunden worden. Diese göttlich inspirierten Lehrer vertraten über Jahrtausende die gleiche Botschaft und konnten sie trotz veränderter äußerer Umstände immer in ihrer reinen Form zugänglich machen. Ihr Erscheinen, das in vielen Fällen allen materiellen Voraussetzungen widersprach, ist wohl einer der deutlichsten Hinweise auf das direkte Wirken Gottes in der vedischen Tradition.
3) Literatur
Keine andere Tradition hat solch ein umfangreiches literarisches Werk überliefert, das alle Bereiche transzendentalen und materiellen Wissens in einheitlicher Form enthält und miteinander verbindet.
4) Die Schülernachfolgen
Das vedische Wissen wird von Generation zu Generation durch den wissenschaftlichen Vorgang der Schülernachfolge übermittelt. Die Personen, die die Stufe transzendentaler Erkenntnis erreichen, geben das Wissen durch eine transzendentalen Vorgang der Wissensvermittlung an ihre Schüler weiter. Diese Schülernachfolgen existieren seit Anbeginn der vedischen Kultur bis in die heutige Zeit und können jeweils eine ununterbrochene Nachfolge und ihren transzendentalen Ursprung nachweisen.
5) Übereinstimmung mit anderen Schriften
Die vedischen Schriften stehen in Einklang mit allen anderen Schriften göttlichen Ursprungs, indem sie deren untereinander bestehenden Widersprüche erklären und in einem höheren Verständnis auflösen.
Überraschende Erkenntnisse
Von Marcus Schmieke
Die beste Methode, die vedische Kultur zu verstehen, besteht darin, das Bild zu untersuchen, das über sie in den vedischen Texten gezeichnet wird. Die Beschreibungen tausender verschiedener vedischer Texte fügen sich zu einem einheitlichen Bild der vedischen Kultur zusammen, das viele Überraschungen für uns bereithält. Besondere Überraschungen erwarten uns zu den folgenden Themen:
- Das Alter der vedischen Kultur.
- Das außergewöhnliche Alter der Menschheit.
- Das astronomische Wissen der vedischen Kultur.
- Die Technik der vedischen Kultur.
- Der Kontakt mit anderen Zivilisationen außerhalb der Erde.
- Die Beschreibung mystischer Fähigkeiten.
- Die Existenz großer Weiser mit außerordentlichen spirituellen Fähigkeiten.
Vor allem wegen dieser außergewöhnlichen Inhalte der vedischen Beschreibungen fällt es heute vielen Wissenschaftlern schwer, die vedische Kultur auf der Grundlage ihrer eigenen Beschreibungen zu verstehen. Geschichte wird immer aus einer bestimmten Perspektive heraus geschrieben, die stark von dem Bewußtsein der jeweiligen Menschen abhängt, die die Geschichte schreiben. Die vedischen Texte berichten von Menschen, die über Fähigkeiten ganz anderer Dimensionen verfügten und in einem raum-zeitlichen Umfeld lebten, das ihnen andere Dimensionen der Wirklichkeit zugänglich machte.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sind diese Beschreibungen einfach nur Mythologie und deshalb ohne wirkliche Bedeutung für unsere aufgeklärte Zeit, oder die Texte stammen wirklich aus einer Zeit, deren Voraussetzungen sich von den unseren drastisch unterscheiden. Es stellt sich die Frage, ob es Hinweise gibt, die uns helfen, zwischen diesen beiden Möglichkeiten zu wählen.
Diese Hinweise gibt es tatsächlich in großer Zahl, doch an dieser Stelle wollen wir nur einigen Spuren nachgehen.
Astronomie
Im Surya-siddhanta, einem vedischen Text über das Sonnensystem, finden wir genaue Angaben des Durchmessers einer Zahl von Planeten unseres Sonnensystems, die sehr dicht bei denen liegen, die von der modernen Astronomie angenommen werden. Nach moderner Sicht wurde das erste Teleskop erst vor 400 Jahren von Galilei entwickelt, und ohne ein Teleskop ist es schon schwierig, herauszufinden, daß die Planeten in Wirklichkeit Kugeln sind. Selbst wenn wir mit einem Teleskop den Durchmesser eines Planeten messen könnten, müßten wir zusätzlich seinen Abstand zur Erde kennen, um seinen wirklichen Durchmesser zu berechnen. Die modernen Historiker behaupten jedoch, daß vor der Entdeckung des Teleskops vor 400 Jahren niemand den Durchmesser und den Abstand der Planeten von der Erde hätte bestimmen können. Tatsächlich hatten selbst die alten Griechen keine mit den modernen Werten vergleichbaren Informationen über die Planeten.
Die modernen Historiker schätzen das Alter des Surya-siddhanta auf mehr als 1000 Jahre, während es nach vedischer Angabe ca. 5000 Jahre alt ist. Wie waren jedoch die Weisen des alten Indiens in der Lage, diese Werte schon vor der Entdeckung des Teleskops zu bestimmen? Auf diese Frage scheint es nur zwei mögliche Antworten zu geben. Entweder waren sie schon im Besitz von Teleskopen, oder sie erhielten diese Informationen von einer höheren Intelligenz. Tatsächlich erwähnt das Surya-siddhanta selbst zwei verschiedene Wege der Wissensaneignung: (i) direkte eigene Beobachtungen vom Planeten Erde aus und (ii) Offenbarung durch höhere Wesen.
In den vedischen Schriften wird berichtet, daß das gesamte Universum von Lebewesen bewohnt ist, die in der vedischen Zeit mit den Bewohnern der Erde kommunizierten und ihnen Informationen über das Universum vermittelten. Die Weisen des alten Indien bedienten sich tatsächlich keiner Teleskope, sondern gingen in ihren astronomischen Berechnungen von den Informationen aus, die ihnen durch höhere Wesen vermittelt wurden. Mit diesem Thema wird sich ein späterer Abschnitt dieses Kapitels beschäftigen.
Einen weiteren Hinweis erhalten wir durch den Vergleich astronomischer Angaben aus verschiedenen vedischen Schriften mit den modernen Erkenntnissen. Im Surya-siddhanta, Paitamahasiddhanta des Vishnudharmottara purana und dem Brahmagupta-siddhanta, drei vedischen Büchern über Astronomie, finden wir die Himmelskoordinaten einer Reihe von Sternen, die deutlich von den Angaben der modernen Astronomie abweichen. Auf den ersten Blick würde man schlußfolgern, daß sich die vedischen Astronomen geirrt hätten, doch mit Hilfe der modernen astronomischen Gleichungen zur Berechnung der Sternenbewegungen kann man zeigen, daß die in den vedischen Texten enthaltenen Koordinaten tatsächlich Sternkonstellationen entsprechen, die vor Tausenden von Jahren zutrafen. Einige Beschreibungen der Veden entsprechen sogar Konstellationen, die vor mehr als 50000 Jahren am Himmel zu sehen waren. Diese Überlegungen legen nahe, daß diese Beobachtungen vor mehr als 50000 Jahren gemacht wurden, was dem Bild, das die modernen Wissenschaftler und Historiker von der Geschichte der Menschheit zeichnen, deutlich widerspricht. Vergleichbare Angaben finden wir in fast allen vedischen Texten wie den Puranas, den Upanisaden und den Itihasas, und sie alle weisen darauf hin, daß die vedische Hochkultur tatsächlich bis in eine Zeit zurückreicht, in der die Menschen nach den Vorstellungen der modernen Theorien noch in den Höhlen des Neandertals lebten.
Verbotene Archäologie
Weitergehend betreffen diese Erkenntnisse nicht nur das Alter der vedischen Kultur, sondern auch das Alter der Menschheit. Die Veden rechnen selbst in der Beschreibung der menschlichen Geschichte auf diesem Planeten mit astronomischen Jahresangaben. Während das derzeitige Weltzeitalter vor ca. 5100 Jahren begonnen haben soll, wird dem vohergegangenen Zeitalter, dem dvapara-yuga, eine Länge von 864000 Jahren zugesprochen. Einen Hinweis darauf, daß diese Zeitangaben prinzipiell möglich sein könnten, gibt Dr. Richard L. Thompson in seinem Buch »Verbotene Archäologie«134. Dieses ca. 1000 Seiten umfassende Buch trägt den Untertitel »Die verborgene Geschichte der Menschheit« und enthält neben einer entlarvenden Untersuchung der Methoden der modernen Archäologie eine Beschreibung von Hunderten von archäologischen Funden, deren Alter auf bis zu 2,8 Milliarden Jahre geschätzt wird und die auf eine entwickelte menschliche Kultur hinweisen. All die Funde, die Dr. Thompson in seinem Buch mit wissenschaftlicher Genauigkeit beschreibt und klassifiziert, werden von den Historikern und Archäologen ignoriert, weil sie in jedem einzelnen Fall den herkömmlichen Theorien über die Entstehung des Menschen durch Evolution, der Geschichte unseres Planeten und der Geschichte menschlicher Kulturen widersprechen. Er zeigt jedoch durch seine kritische Analyse der wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden, zum Beispiel zur Bestimmung des Alters archäologischer Funde, daß die Zuverlässigkeit dieser Funde zumindest genauso gesichert ist wie die Zuverlässigkeit jener Funde, auf die sich die herkömmlichen Theorien beziehen. Außerdem sind sie nicht weniger zahlreich als diese Funde. Wenn man diese Ergebnisse miteinbezieht, muß man die althergebrachte Vorstellung von der Geschichte des Lebens und der Menschheit revidieren und auch nach einer Alternative zur Evolutionstheorie suchen. Vor allem muß aber die Geschichte der menschlichen Hochkulturen neu geschrieben werden.
Kontakt mit anderen Planeten
Die vedischen Schriften geben eine ausführliche Beschreibung des Universums, die sich vor allem darauf bezieht, welche Art von Lebewesen auf welchem Planeten lebt. Nach vedischer Darstellung ist das gesamte Universum belebt, und die verschiedenen Planetensysteme beherbergen Lebewesen, die entsprechend ihrer unterschiedlichen Bewußtseinsentwicklung sehr unterschiedliche Körper besitzen. Die Körper der Lebewesen können sich nicht nur in ihrer Form und Beschaffenheit unterscheiden, sondern existieren auch auf unterschiedlichen Ebenen des Universums. Im Kapitel »Die Hierarchie der Naturgesetze« wurden schon sechs Ebenen der materiellen Existenz grob voneinander unterschieden, doch läßt sich diese Unterscheidung beliebig detailliert fortsetzen. Die allgemeine Regel besagt, daß Lebewesen, deren Bewußtsein weiter entwickelt ist, von einem Körper bedeckt werden, der aus feinerer Materie besteht als der Körper jener Lebewesen, deren Bewußtsein nicht so weit entwickelt ist. Das bewirkt, daß uns die Aktivitäten und Fähigkeiten solcher Wesen wie Zauberei oder Mystik erscheinen, obwohl diese Aktivitäten auf der höheren Ebene genauso Naturgesetzen unterworfen sind wie unsere Tätigkeiten den Gesetzen der groben Materie.
Darüber hinaus beschreiben die vedischen Texte an vielen Stellen, daß der Kontakt mit Lebewesen anderer Planeten für einige Bewohner der Erde genauso alltäglich war wie der Kontakt mit Bewohnern anderer Länder, und es werden viele solcher Begebenheiten sehr ausführlich beschrieben. Die Veden geben die Information, daß die Bewohner anderer Planeten in dem Zeitalter, in dem wir heute leben, diesen Kontakt fast auf Null reduzieren werden, weil die Menschheit in dem Zustand, in dem sie sich heutzutage befindet, aufgrund ihres eingeschränkten Bewußtseins nicht mehr mit Wesen höherer Planetensysteme kommunizieren kann.
Dr. Thompson ist auch dieser Spur nachgegangen und hat in seinem hervorragenden Buch »Alien Identities«135 eine vergleichende Studie der modernen Ufologie mit den Schilderungen der Veden zu diesem Thema durchgeführt. Dabei zieht er die glaubwürdigsten Informationen über Kontakte mit außerirdischen Lebewesen heran, die in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts gesammelt wurden, und stellt diesen Beschreibungen entsprechende Darstellungen aus den vedischen Texten gegenüber. Die Beschreibungen gleichen sich häufig bis aufs Detail und lassen in fast allen Fällen darauf schließen, daß den Beschreibungen das gleiche Phänomen zugrunde liegt. Dabei vermeidet er es, die Beschreibungen an sich zu werten, sondern er bezieht sich mit seinem Urteil ausschließlich auf deren vergleichende Gegenüberstellung.
Die klaren Parallelen, die sich hierbei ergeben, sind ein starker Hinweis darauf, daß sowohl die modernen Kontakte mit außerirdischem Leben als auch die Beschreibungen der vedischen Texte über den Kontakt mit anderen Kulturen außerhalb der Erde ernst zu nehmen sind.
Vedische Technologie
Teile der Veden geben deutliche Hinweise darauf, daß die vedische Kultur tatsächlich das Wissen und die Technologie hatte, zu anderen Planeten zu gelangen. Die Vaimanika-sastras geben detaillierte Informationen hierzu. Sie beschreiben vor allem den Bau und die Navigation sogenannter vimanas oder Raumschiffe, die in der Lage sind, andere Planeten zu erreichen. Es werden hierbei verschiedene Arten des Antriebs erwähnt, mit denen man sich im Raum bewegen kann, die auf einer Physik beruhen, die weit über das heutige Verständnis der Naturgesetze hinausgeht. Einen Hinweis auf die vedische Physik gibt das 6. Kapitel, wo gezeigt wird, daß sich mit der Einbeziehung höherer Ebenen der Wirklichkeit auch ungeahnte technische Perspektiven eröffnen.
Darüber hinaus wurden die Aufgaben, die wir heutzutage mit harter Technik bewältigen, in der vedischen Kultur vor allem mit Hilfe feinstofflicher Technik gelöst. Die in den Veden enthaltenen Beschreibungen beziehen sich unter anderem auf komplizierte chirurgische Eingriffe, Stadtbeleuchtung, Beeinflussung des Klimas uvm.
Mystische Fähigkeiten
Der Übergang von der feinstofflichen Technik der vedischen Kultur zu den individuellen mystischen Kräften der Menschen ist fließend. Die feinstoffliche Technik macht den Menschen ihr Wissen über die höheren feinstofflichen Naturgesetze nutzbar. Die Menschen in der vedischen Kultur hatten die Möglichkeit, dieses Wissen auch durch die Entwicklung der Kräfte ihres feinstofflichen Körpers direkt zu nutzen, ohne äußere Hilfsmittel heranzuziehen. Es sind mehrere Gründe anzuführen, die darauf hinweisen, daß die Beschreibungen mystischer Kräfte, die wir in den Veden finden, tatsächlich wahr sind:
i) Die vedische Physik beschreibt genau, wie diese mystischen Kräfte tatsächlich keine Mystik sind, sondern die natürlich Folge des Wissens über höhere Zusammenhänge außerhalb unseres dreidimensionalen Wirklichkeitsverständnisses.
ii) Die verschiedenen Yoga-Schriften beschreiben genau, wie man diese verschiedenen Kräfte erlangen kann, indem man sich den Yoga-Techniken unterzieht.
iii) Selbst heute gibt es auf der ganzen Welt Menschen, die durch das Praktizieren dieser Vorgänge solche Kräfte erlangt haben. Vor allem in Indien gibt es Yogis, die mystische Kräfte haben. Im allgemeinen werden es solche Menschen vermeiden, ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen oder einer wissenschaftlichen Untersuchung zu unterwerfen, da sie wissen, daß die meisten Menschen, insbesondere Wissenschaftler, mit solchen Dingen nicht umgehen können.
Die folgende Tabelle stellt die 8 klassischen mystischen Fähigkeiten den jeweiligen Elementen gegenüber, deren Beherrschung sie entsprechen:
Element | Kraft (Sanskrit) | Kraft (deutsche Umschreibung) |
---|---|---|
Erde | anima | Kleiner werden |
Wasser | magima | Größer werden |
Feuer | laghima | Leichter werden; fliegen |
Luft | prapti | In feste Gegenstände eindringen; die Trennung zwischen dem inneren und dem äußeren Raum überwinden; Reisen in der 4. Dimension |
Äther | prakamya | Eine beliebige Form annehmen |
Geist | ista | Teilkontrollel der drei Erscheinungsweisen |
Intelligenz | vsita | Vollkontrolle der drei Erscheinungsweisen |
Flasches Ego | kama vasayita | Vollkommenheit |
Schlußfolgerung
Die letzten Abschnitte geben uns Hinweise darauf, daß die vedischen Texte tatsächlich ernstzunehmen sind und daß wir deren Aussagen nicht aus der Sicht unseres durch die Voraussetzungen des ausgehenden 20. Jahrhunderts konditionierten Bewußtseins werten dürfen. Vielmehr müssen wir diese Aussagen vor dem Hintergrund der folgenden Schlußfolgerungen betrachten:
i) Die Menschen waren sich der feinstofflichen Naturgesetze bewußt und konnten dadurch die höheren Dimensionen der Wirklichkeit jenseits der dreidimensionalen Darstellung wahrnehmen, eine Technik entwickeln, die diese Zusammenhänge nutzt und Fähigkeiten entwickeln, die uns mystisch erscheinen, weil wir die Zusammenhänge nicht kennen, ebenso wie den Menschen des Mittelalters ein modernes Flugzeug wie Zauberei erscheinen mußte.
ii) Die Menschen der vedischen Kultur hatten Kontakt mit Wesen anderer Planeten, die höhere Intelligenz besitzen und den Bewohnern der Erde Informationen über das Universum gaben.
iii) Die den Veden zugrundeliegende Chronologie mag der Geschichte der vedischen Kultur und der Menschheit eher gerecht werden, als die modernen Spekulationen. Demnach ist die vedische Kultur so alt wie die Menschheit, und diese existiert in den Zyklen der vedischen Zeitrechnung bereits seit astronomischen Zeiträumen.
Mit diesem Hintergrundverständnis ist es einfacher, sich der siebten Überraschung zu nähern, die für das Verständnis der vedischen Kultur wohl die größte Bedeutung hat, nämlich der Existenz von Weisen mit außerordentlichen spirituellen Fähigkeiten.
Jenseits der Erscheinungsweisen
Von Marcus Schmieke
ie vedische Literatur enthält viele Beschreibungen von Persönlichkeiten, die in bezug auf ihre Wahrnehmung und ihre Tätigkeiten die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur vollkommen transzendiert haben. Einige dieser Persönlichkeiten werden als tri-kala-jna bezeichnet, d.h. sie sind sich vollkommen über die drei Phasen der Zeit bewußt. Sie kennen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, weil sie die Illusion der Aufteilung der materiellen Zeit in ihre drei Phasen überwunden haben, die den drei Erscheinungsweisen der Natur entsprechen. Diese Persönlichkeiten sind auf der spirituellen Ebene verankert, d.h. sie stehen nicht unter dem Einfluß der materiellen Energie. Sie handeln in dieser materiellen Welt, sind sich jedoch jederzeit über die spirituelle Wirklichkeit bewußt. Einerseits besteht ein großer Teil der vedischen Texte aus den Unterweisungen dieser Weisen an ihre Schüler oder beschreibt deren transzendentale Aktivitäten. Auf der anderen Seite beziehen sich die in diesen Schriften beschriebenen Weisen jederzeit auf die Aussagen anderer vedischer Texte und lehren diese den Menschen durch ihre Unterweisungen und ihr praktisches Beispiel. Diese Persönlichkeiten sind es, die die Veden vom Status der Theorie zu erlebbarer Wirklichkeit erheben. Die Menschen, die im Einklang mit den Unterweisungen der Weisen versuchen, die Veden zu verstehen und danach zu leben, bilden den dritten Pfeiler transzendentaler Wissenschaft, die erst in der Kombination dieser drei Aspekte zu einer solchen wird: die spirituellen Schriften, die selbstverwirklichten spirituellen Meister und die Gemeinschaft der Transzendentalisten, die den spirituellen Weg gehen.
Im Shrimad Bhagavatam, einem 5000 Jahre alten vedischen Text, ist die Erzählung Narada Munis aufgenommen, eines tri-kala-jna-Weisen, der seinem Schüler Vyasadeva, dem Autor dieser Schrift, berichtet, wie er selbst die Vollkommenheit erlangte.
Es heißt dort im 1. Canto:
Narada Muni: »Als ich ein Kind von nur fünf Jahren war, lebte ich in einer brahmana Schule. Ich war von der Zuneigung meiner Mutter abhängig und hatte keine Erfahrung von anderen Ländern. Eines Nachts, als meine arme Mutter aus dem Haus ging, um eine Kuh zu melken, wurde sie, unter dem Einfluß der erhabenen Zeit, von einer Schlange ins Bein gebissen. Ich sah das als besondere Gnade des Herrn an, der Seinen Geweihten stets Segen wünscht, und mit diesem Gedanken machte ich mich auf nach Norden. Ich kam durch viele blühende Großstädte, Städte und Dörfer; ich sah Gehöfte, Wiesen und Felder und durchwanderte Täler, Blumengärten, Schonungen und Wälder... Als ich so wanderte, fühlte ich mich körperlich wie auch geistig ermattet, und ich war durstig und hungrig. So badete ich in einem See und trank auch etwas Wasser. Durch die Berührung mit dem Wasser wurde ich von meiner Erschöpfung befreit. Danach setzte ich mich im Schatten eines Banyanbaumes in einem unbewohnten Wald nieder und meditierte über die Überseele in meinem Inneren, indem ich meine Intelligenz benutzte, wie ich es von den befreiten Seelen gelernt hatte. Sobald ich mit meinem Geist, der durch transzendentale Liebe gewandelt war, über die Lotosfüße der Persönlichkeit Gottes zu meditieren begann, rollten Tränen aus meinen Augen, und sogleich erschien die Persönlichkeit Gottes, Shri Krsna, auf dem Lotos meines Herzens. O Vyasadeva, als ich so von Glücksgefühlen überwältigt war, wurde jeder Teil meines Körpers belebt. In einem Ozean der Ekstase versunken, konnte ich weder mich selbst noch den Herrn sehen. Die transzendentale Gestalt des Herrn, wie sie ist, stellt den Wunsch des Geistes zufrieden und löst sogleich alle widersinnigen Vorstellungen auf. Als ich diese Gestalt aus den Augen verlor, stand ich unvermittelt auf, da ich verwirrt war, wie es der Fall ist, wenn man etwas Ersehntes verliert. Ich wünschte mir, diese transzendentale Gestalt des Herrn wiederzusehen, aber trotz meiner ungeduldigen Versuche, den Geist auf das Herz zu richten, um diese Gestalt erneut erblicken zu können, konnte ich Ihn nicht mehr sehen, und so war ich sehr unzufrieden und sehr traurig. Als der Herr, die Persönlichkeit Gottes, der zu allen weltlichen Beschreibungen transzendental ist, meine Bemühungen an diesem verlassenen Ort sah, sprach Er zu mir mit ernsten und wohltuenden Worten, um mein Leid zu lindern: O Narada, Ich bedaure, daß du während dieses Lebens nicht mehr fähig sein wirst, Mich noch einmal zu sehen. Diejenigen, die in ihrem Dienst unvollkommen und nicht völlig frei von materiellen Unreinheiten sind, können Mich schwerlich sehen. O Tugendhafter, du hast Meine Gestalt nur einmal gesehen und dies nur, damit deine Sehnsucht nach Mir stärker wird, denn je mehr du dich nach mir sehnst, desto schneller wirst du von allen materiellen Wünschen befreit werden Wenn ein Gottgeweihter der Absoluten Wahrheit dient – auch nur für einige Tage, richtet sich seine Intelligenz fest und entschlossen auf Mich. Er beschreitet diesen Pfad daher weiter und wird, nachdem er die gegenwärtige, beklagenswerten materiellen Welten aufgegeben hat, Mein Gefährte in der transzendentalen Welt. Mir hingegebene Intelligenz kann zu keiner Zeit verlorengehen. Selbst zur Zeit der Schöpfung und auch zur Zeit der Vernichtung wird dein Erinnerungsvermögen durch Meine Gnade fortbestehen. Dann verstummte diese höchste Autorität, die durch Klang verkörpert wurde und höchst wundervoll war, obwohl sie den Augen nicht sichtbar war. Und mit einem Gefühl der Dankbarkeit brachte ich Ihm meine Ehrerbietungen dar, indem ich mich verneigte.
Die vedischen Schriften enthalten unzählbar viele Beschreibungen von spirituellen Erlebnissen wie diese, die von den unterschiedlichsten Persönlichkeiten kommen. Diese bilden ein ganzes Spektrum spiritueller Verwirklichungen, das man noch mit den spirituellen Erfahrungen anderer spiritueller Traditionen ergänzen könnte. Die vedische Philosophie erklärt, wie dieses Spektrum in seiner ganzen Breite und Vielfalt zustande kommt, und zeigt die Einheit der absoluten Wahrheit, die diesen Erfahrungen zugrunde liegt.
Das Spektrum spiritueller Erfahrungen – eine erkenntnistheoretische Analyse
Von Marcus Schmieke
In diesem Diagramm zum Spektrum der spirituellen Erfahrungen, das im letzten Kapitel bereits gezeichnet wurde, finden wir drei Spektren, die durch das Prisma miteinander in Beziehung gesetzt werden und zwar:
i) die verschiedenen Aspekte des Absoluten als die Objekte der Erkenntnis,
ii) die verschiedenen Wege, die der Suchende wählt, um sich dem Absoluten zu nähern,
iii) das Spektrum der spirituellen Erfahrungen.
Das Prisma in der Mitte stellt in diesem Bild das Bewußtsein der Person dar, die eine bestimmte spirituelle Erfahrung macht, und ist der vierte Faktor, der zu der Vielfalt der spirituellen Erfahrungen beiträgt. Diese vier Dimensionen der Erkenntnis werden im folgenden genauer analysiert:
Die verschiedenen Aspekte des Absoluten
Auch das Absolute manifestiert sich dem Suchenden in drei Phasen, die nicht voneinander verschieden sind und eine höchste Einheit bilden. Diese drei Phasen werden im Sanskrit als Brahman, Paramatma und Bhagavan bezeichnet und entsprechen den sat-, cit- und ananda-Aspekten der höchsten Wirklichkeit.
i) Brahman: Der unpersönliche Aspekt Gottes, der seinen Ewigkeits- oder sat-Aspekt darstellt. Diese Form der spirituellen Wirklichkeit ist die undifferenzierte, eigenschaftslose Einheit allen Seins und ist frei von persönlicher Individualität. Mystikern aller Traditionen hat sich das Brahman in der mystischen Einheitserfahrung offenbart, die die Grenzen der persönlichen Identität überschreitet und dem Erkennenden seine Einheit mit Gott erfahren läßt.
ii) Paramatma: Der lokalisierte Aspekt Gottes, der sich im Herzen eines jeden Lebewesens im Einflußbereich der materiellen Energie befindet und das Lebewesen bei seiner Reise durch die verschiedenen Lebensformen in der materiellen Welt begleitet. Diese Form Gottes gibt dem Lebewesen seinen Wünschen entsprechend eine bestimmte Form von Wissen und Intelligenz und bringt das verkörperte Lebewesen dazu, entsprechend seines Karmas zu handeln. Obwohl Paramatma oder die Überseele in viele aufgeteilt zu sein scheint, ist sie dennoch eins. Die Phänomene der Inspiration und Intuition sind auf den Austausch zwischen der Seele und der Überseele zurückzuführen. Obwohl die Überseele uns entsprechend unserer Wünsche durch die materielle Welt führt, besteht ihr eigentliches Anliegen darin, uns in die spirituelle Welt zurückzubringen.
Die Überseele ist die alldurchdringende und gleichzeitig lokalisierte Form Gottes, die die kosmische Intelligenz hinter der materiellen Manifestation verkörpert. Sie entspricht dem cit- oder Wissens-Aspekt des Absoluten.
iii) Bhagavan: Dies ist die persönliche Form der absoluten Wahrheit und verkörpert diese auf vollkommenste Weise. Diese persönliche Form Gottes, ist völlig transzendental zu allen materiellen Beschränkungen wie Raum und Zeit und besitzt keine materiellen Eigenschaften. All ihre Eigenschaften sind transzendental und verkörpern in vollkommener Weise die sat-cit-ananda-Form des Höchsten, das heißt die ewige Form transzendentalen Wissens und transzendentaler Glückseligkeit. Obwohl die Persönlichkeit Gottes eins ist, erscheint sie in unbegrenzt vielen Formen mit unbegrenzt vielen Eigenschaften und transzendentalen Namen. Diese Formen offenbaren sich dem Suchenden entsprechend seiner persönlichen Wünsche. Einige Namen dieser Formen sind Krsna, Narayana, Vasudeva, Visnu usw. Die Erkenntnis der Höchsten Persönlichkeit Gottes schließt die Erkenntnis des lokalisierten und des unpersönlichen Aspekts des Absoluten mit ein und bildet das Summum Bonum der Gotteserkenntnis.
Die verschiedenen Erkenntniswege
Grundsätzlich handelt das verkörperte Selbst in der materiellen Welt auf drei verschiedene Arten, die sich auf der gesellschaftlichen Ebene in drei Formen menschlicher Kultur niederschlagen. Diese drei Handlungsweisen entsprechen wiederum den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur und sind der vierten transzendentalen Funktion des Selbst untergeordnet: i) karma ii) jnana und iii) yoga. Karma bezieht sich auf die Kultivierung und Erfüllung materieller Wünsche, während jnana die Loslösung von der materiellen Welt kultiviert und ihre Überwindung anstrebt. Yoga strebt nach der Verbindung mit der Überseele und führt den Transzendentalisten zu mystischen Kräften. Zu transzendentaler Erfahrung führen nur der Weg des jnana und des yoga, die zusammen mit dem Weg der bhakti die drei ursprünglichen Erkenntnisvermögen der Seele bilden. In dieser Funktion werden sie als jnana-yoga, astanga-yoga und bhakti-yoga bezeichnet, wobei das Wort yoga bedeutet, daß diese Wege zur Verbindung mit Gott führen.
jnana-yoga
Der Weg des jnana-yoga entspricht der Fähigkeit der Seele, zwischen materiell und spirituell unterscheiden zu können und nutzt diese Fähigkeit zur Entwicklung transzendentalen Wissens und Loslösung von der materiellen Welt. Das direkte Objekt dieser Erkenntnis ist der unpersönliche Aspekt Gottes, der sozusagen der vollkommenen Verneinung materieller Vielfalt entspricht, doch wenn der jnana-Sinn der Seele vom yoga-Sinn der Seele beeinflußt wird, führt dieser Weg weiter zur Meditation über den lokalisierten Aspekt Gottes:
astanga-yoga
Dieser Weg entspricht dem yoga-Sinn der Seele, der die Seele befähigt, die Gegenwart Gottes im eigenen Herzen, das heißt im feinstofflichen Körper durch Meditation wahrzunehmen. Diese Meditation ist eine Funktion des geläuterten Geistes, der mit Hilfe der geläuterten Intelligenz auf das Herzzentrum des feinstofflichen Körpers gerichtet wird und dort die Gegenwart der Überseele wahrnimmt. Der klassische achtfache Yoga-Weg (asta=acht und anga=Teile) nimmt den folgenden Verlauf:
1. und 2. yama und niyama: Das Befolgen bestimmter Regeln und Regulierungen, die die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Meditation bilden. Dazu gehört das Leben in der Einsamkeit, Sauberkeit, Religiosität, Enthaltsamkeit usw.
3. asana: Das Praktizieren körperlicher Sitzstellungen, die dazu führen, daß die Störungen, die der Körper auf dem Weg zur vollkommenen Meditation verursachen könnte, reduziert und ausgeschaltet werden. Die asanas sollen der Seele einen Sitz im Körper schaffen. Sie beruhen auf der Beherrschung der drei niederen Elemente Erde, Wasser und Feuer.
4. pranayama: Das wissenschaftliche System der Beherrschung des Atems, das die Wirkungsweise des Luftprinzips ausnutzt und dazu führt, daß der Yogi seinen Geist vollkommen beherrschen kann. Durch den Vorgang des pranayama entwickelt der Yogi bereits die dem Element Luft zugeordneten mystischen Fähigkeiten. Über den Atem beherrscht der Yogi hiermit die subtile Lebenskraft (prana), die in seinem Körper zirkuliert und die Funktionen seiner Sinne aufrechterhält. Prana verursacht außerdem die drei Arten der Selbstidentifikation mit dem Körper, dem Geist und den Sinnen, die durch diesen Vorgang überwunden werden können.
5. pratyahara: Wenn der Yogi erfolgreich seine Sinne und seinen Geist beherrscht, kann er seine Sinne vollkommen von den Sinnesobjekten zurückziehen und auf diese Weise vollständig von der Tendenz zu äußerem Handeln frei werden. Dieser Zustand wird mit dem einer Schildkröte verglichen, die ihre Gliedmaßen in den Panzer zurückziehen kann.
6. dharana: Hierdurch bekommt der erfolgreiche Yogi die Fähigkeit, seinen Geist zu konzentrieren und somit von allen Ablenkungen zu befreien.
7. dhyana: Durch diese Vorbereitungen ist der Yogi nun endlich in der Lage, seinen Geist auf die Überseele im Herzen zu richten und in dieser Meditation über den lokalisierten Aspekt Gottes unbegrenzte Freude zu erfahren.
8. samadhi: Der vollkommene Zustand der Meditation, der auch als Trance bezeichnet wird, in dem der Yogi die Überseele ständig mit seinen transzendentalen inneren Sinnen wahrnimmt und kein äußeres Bewußtsein mehr hat. In diesem Zustand erfährt er unbegrenzte transzendentale Freude.
Dieser Pfad ist sehr schwierig, setzt sehr große Qualifikationen voraus und benötigt im allgemeinen sehr viel Zeit. Er ist für die Menschen unseres Zeitalters fast undurchführbar geworden und wird nur von wenigen Yogis im Himalaya praktiziert. Aus der meditativen Erkenntnis der Überseele heraus mag der Yogi den Wunsch entwickeln, seine ursprüngliche Beziehung zu Gott wiederzuerlangen, und an dieser Stelle beginnt der Weg der bhakti.
bhakti-yoga
Die ursprüngliche Funktion der Seele ist Wissen und Bewußtsein, ihre natürliche Neigung ist es jedoch, zu lieben. Wird diese Neigung auf die Materie gerichtet, entwickelt sich daraus Anhaftung und der Wunsch, die materielle Energie zu genießen. Richtet die Seele ihre Liebe und Zuneigung auf die Persönlichkeit Gottes, wird die ursprüngliche Beziehung der Seele zu Gott erweckt, und das ursprüngliche transzendentale Bewußtsein vollkommener Gotteserkenntnis manifestiert sich. Der Weg der bhakti ist der Weg der liebenden, erkennenden Hingabe oder des hingebungsvollen Dienstes zu Gott und führt zur Erkenntnis der verschiedenen transzendentalen Formen Gottes. Jedes Lebewesen hat eine ursprüngliche ewige Beziehung zu Gott, die sich durch den spirituellen Körper des Lebewesens hindurch manifestiert. Durch den Vorgang des bhakti-yoga entwickelt das Lebewesen diesen ursprünglichen spirituellen Körper, der mit spirituellen Sinnen ausgestattet ist, und erkennt mit Hilfe der spirituellen Sinne dieses nichtmateriellen Körpers die Form Gottes. Der vollkommene Bhakti-Yogi dient der transzendentalen Persönlichkeit Gottes mit diesen spirituellen Sinnen.
Somit behält das Lebewesen selbst nach der Befreiung von allen materiellen Eigenschaften seine individuelle Existenz bei, die zu der Vielfalt der transzendentalen Gotteserkenntnis führt. Außer dieser durch die spirituellen Unterschiede der Lebewesen bedingten Vielfalt spiritueller Erkenntnis interferieren die verschiedenen Wege spiritueller Erkenntnis mit den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur, die die Lebewesen entsprechend ihrer materiellen Wünsche in unterschiedlicher Weise beeinflussen.
Der folgende Abschnitt beschreibt systematisch die verschiedenen philosophischen Traditionen, die im Rahmen der vedischen Kultur existieren und Ausdruck der unterschiedlichen Beeinflussung der transzendentalen Erkenntniswege durch die materielle Energie sind.
Die sechs vedischen Philosophien
Von Marcus Schmieke
Als Philosophie wird in der vedischen Tradition die Sicht und Darstellung der Wahrheit aus einer bestimmten Perspektive heraus bezeichnet. Es gibt so viele Philosophien, wie es verschiedene Perspektiven gibt, aus der heraus sich die Menschen mit der Wirklichkeit beschäftigen.
Ein vollständiges System des Wissens umfaßt drei Aspekte, nämlich Wissen über die unbewußte Materie (acit), über das bewußte Lebewesen (cit) und über den Beherrscher von beiden (isvara).
Weiterhin läßt sich ein solches System in drei Kategorien unterteilen, nämlich sambandha (Wissen über die Beziehung zwischen den drei Aspekten), abhidheya (den Vorgang zur Vollkommenheit) und prayojana (die Beschreibung des Ziels allen Wissens und aller Bemühungen).
Erst wenn ein System des Wissens all diese Aspekte und Kategorien in konsistenter Weise auf der Grundlage der vedischen Schriften umfaßt und eine ununterbrochene Schülernachfolge transzendentalen Ursprungs nachweisen kann, wird es als tattva-darsana, als Wissen, das die Wahrheit sichtbar macht, anerkannt. Historisch gesehen haben sich im Rahmen des vedischen Systems vor allem sechs Schulen des Wissens entwickelt (sad darsana), die jeweils verschiedene Aspekte des vedischen Wissens stärker hervorheben als die anderen und durch ihre Vielfalt und ihr umfassendes Spektrum zeigen, welch große philosophische Freiheit der Rahmen vedischer Wissenschaft zuläßt.
1) Vaisesika
Diese Philosophie geht auf Kanada Rsis Vaisesika-sutras zurück und wird auch als Atomtheorie bezeichnet. Sie besagt, daß das sichtbare Universum aus einem ursprünglichen Satz unzerstörbarer Atome besteht. Neben den Atomen gelten sowohl die individuellen Seelen als auch die Überseele als ewig. Ihr besonderer Beitrag zum System des vedischen Wissens besteht darin, daß sie insbesondere die grundlegenden metaphysischen Kategorien der Wirklichkeit darlegt.
2) Nyaya
Diese auch als Wechselwirkungstheorie bezeichnete Philosophie betrachtet die Wechselwirkung zwischen den Bausteinen der Materie als ursächlich. Sie geht auf die Lehren Gautama Munis zurück, die er in seinen Nyaya-sutras festgehalten hat. Dort wird behauptet, daß man Befreiung erlangen kann, indem man sowohl Illusion als auch Unglück verneint. Logik (nyaya) wird als wesentlicher Bestandteil des Weges zur Befreiung angesehen. In der systematischen Darlegung der logischen Prinzipien und Techniken besteht der wesentliche Beitrag der nyaya-Tradition zur Kultur des vedischen Wissens.
3) Sankhya
In der sankhya-Philosophie, die auf den Sankhya-karika von Kapila Muni zurückgeht, wird die Wechselwirkung zwischen Bewußtsein und Materie in den Mittelpunkt aller Betrachtungen gestellt. Der Beitrag der sankhya-Philosophie zur vedischen Bildung besteht vor allem in der Beschreibung der Evolution der materiellen Elemente vom Feinstofflichen zum Grobstofflichen. Dieses System darf nicht mit dem sankhya-System der bhagavat-Schule, auf das sich das 6. Kapitel bezieht, verwechselt werden, da es in der Wechselwirkung zwischen Materie und Bewußtsein die Tätigkeiten des Bewußtseins außer acht läßt.
4) Yoga
Im klassischen yoga-System von Patanjali steht das individuelle Bewußtsein im Mittelpunkt aller Betrachtungen und Aktivitäten. Der in den Yoga-Sutras von Patanjali Muni dargelegte achtfache yoga-Weg wurde bereits kurz beschrieben und strebt den transzendentalen Zustand der Selbstverwirklichung durch einen mechanischen Vorgang an, der aus Übungen und Meditation besteht. Hierin besteht der große Beitrag des yoga-Systems der Philosophie zum System der vedischen Bildung.
5) Karma Mimamsa
Die Purva-mimamsa-sutras von Jaimini Rsi weisen den Weg des materiellen Genusses und betrachten materielle Tätigkeiten und deren Resultate als den wichtigsten Aspekt der Wirklichkeit. Sie beschreiben den Weg, durch die Ausführung guter Tätigkeiten gutes karma anzusammeln und dadurch seine materielle Position zu verbessern. Ihr wichtigster Beitrag zur vedischen Kultur des Wissens ist eine systematische Darlegung der Mittel, die zur Auslegung der vedischen Schriften zur Verfügung stehen, und eine detaillierte Beschreibung der vedischen yajnas (eine subtile Technik zur Bewältigung materieller Probleme).
6) Brahma Mimamsa
Die brahma mimamsa- oder mayavada-Philosophie hebt den unpersönlichen Aspekt des Absoluten hervor und betrachtet die gesamte materielle Manifestation als maya oder Illusion. Astavakra Muni und andere Philosophen vertraten diese Ansicht und betrachteten das unpersönliche brahman als den letztendlichen Ursprung allen Seins. Diese Philosophie wurde später vor allem von Shripad Sankaracarya vertreten, dessen Ansichten erst durch die großen Vaisnava-Acaryas oder Lehrer des Vedanta-Sutra überwunden wurden, deren Schulen im folgenden kurz beschrieben werden.
All diese Philosophien fanden viele Anhänger, doch keines konnte zufriedenstellend das gesamte vedische Wissen darstellen. Somit repräsentiert jedes dieser Systeme nur einen Teilaspekt der Wahrheit, versagt jedoch vollständig, wenn es als letztendliche Erklärung herangezogen werden soll. Als Schlußfolgerung des vedischen Wissens (vedanta)gilt das Vedanta Sutra, das die Unzulänglichkeit der anderen Philosophien zeigt und als einziges System die widerspruchsfreie Vereinigung aller vedischen Schriften leistet. Die vedanta-Philosophie enthält alle anderen Systeme als untergeordnete Verständnisebenen und betont damit ihren eigentlichen Wert und Nutzen. Aus der Perspektive des Vedanta heraus werden die sechs Philosophien als Ausdruck verschiedener materieller Motivationen verständlich, während die vedanta-Philosophie die Essenz der Veden ohne materielle Motivation, das heißt ohne ein äußeres Anliegen darlegt.
Das Vedanta Sutra von Mahamuni Vyasadeva
Von Marcus Schmieke
Das Vedanta Sutra wurde von Shrila Vyasadeva vor ca. 5 000 Jahren verfaßt und faßt in ungefähr 800 sutras oder Aphorismen die Essenz der vedischen Schriften zusammen.
Ein sutra ist ein Satz, der in komprimierter Form Aussagen von universeller Gültigkeit macht. Ein solcher sutra besteht teilweise nur aus einem Wort, das jedoch in den geeigneten Zusammenhang gesetzt einen ganzen Bedeutungskomplex erzeugt. Um diese sutras zu verstehen, ist es nötig, die vedischen Texte, vor allem die Upanisaden, genau zu kennen.
Dem Studenten des Vedanta Sutra ist es in jedem Fall empfohlen, die sutras anhand eines autorisierten Kommentars oder basyas zu studieren. Diese Kommentare wurden von selbstverwirklichten spirituellen Meistern verfaßt, die auf der Grundlage ihres jeweiligen Kommentars eine bestimmte Tradition oder sampradaya begründet haben, die die ursprüngliche Bedeutung der sutras von Generation zu Generation, das heißt von Meister zu Schüler weitergibt.
Diese sampradayas oder Schülernachfolgen garantieren, daß das vedische Wissen über die Jahrtausende nicht verlorengeht oder verändert wird, sondern ständig neu in die Praxis des spirituellen Lebens umgesetzt wird. In den Veden heißt es, daß es in dem derzeitigen Zeitalter vier echte sampradayas oder Traditionen gibt, die auf vier historisch besonders bedeutsame Lehrer zurückgehen und letztlich in eine große sampradaya münden, die erneut die Essenz dieser vier Traditionen destilliert.
Die folgende Graphik gibt einen Überblick über die historische und inhaltliche Entwicklung der Kultur des Wissens in der vedischen Kultur.
Der eine Veda
Yajur Veda
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Die vier Veden
rg-veda sama-veda atharva-veda yajur-veda
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Die 108 Upanisaden
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Die sechs Philosophien
vaisesika nyaya sankhya yoga mimamsa mayavada
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Das Vedanta Sutra
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Die vier Vedanta Sampradayas
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Brahma Rudra Shri Kumaras
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Die Gaudiya Vaisnava Sampradaya
Als am Ende des letzten Zeitalters der Weise Vyasadeva erkannte, daß die Menschen den direkten Zugang zum vedischen Klang verlieren, teilte er den einen Veda in vier Teile, ließ diese niederschreiben und übergab sie verschiedenen Weisen.
Die Upanisaden sind 108 vedische Bücher, die in Gesprächen zwischen den großen vedischen Weisen und ihren Schülern den philosophischen Inhalt der vedischen Schriften in sehr abstrakter Form darstellen. Diese Texte werden wiederum von den sechs vedischen Philosophien studiert und ausgelegt. Das Vedanta Sutra begründet dann auf der Grundlage der Upanishaden die ursprüngliche Bedeutung der Veden und relativiert die Aussagen der sechs Philosophien. Die Aussage des Vedanta Sutras wird in vier Traditionen über die Jahrtausende überliefert, die dann in unserer Zeit in der Tradition des Gaudiya Vaisnava Vedanta zusammenkommen. Diese Tradition gründet vor allem auf dem Shrimad Bhagavatam, einem vedischen Text, den Shrila Vyasadeva selbst als natürlichen Kommentar zum Vedanta Sutra verfaßt hat.
Der eine Veda – die Wissenschaft der Klangschwingung
Von Marcus Schmieke
Sprechen wir von den Veden, so beziehen wir uns vor allem auf die schriftliche Form der Veden, die uns heute in Form von Büchern zugänglich ist. Diese Form existiert jedoch erst seit ca. 5 000 Jahren, als Shrila Vyasadeva den ursprünglichen Veda in vier Teile aufteilte und niederschreiben ließ.
Der Veda ist ursprünglich spirituelle Klangschwingung und existiert als solcher in vier Phasen, welche sehr schwer wahrzunehmen sind. Drei von diesen Phasen befinden sich innerhalb des Lebewesens, und nur die vierte Phase ist außerhalb des Lebewesens als Sprache oder hörbare Klangschwingung manifestiert. Die vier Phasen des vedischen Klangs sind:
(i) para: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichsten Ebene der Lebenskraft oder des prana im adhara-cakra manifestiert, wird als para bezeichnet. Das adhara-cakra versorgt den gesamten Körper mit prana, und der auf dieser Ebene manifestierte vedische Klang moduliert die Schwingungen der Lebenskraft, die die Aktivitäten des Bewußtseins ausführt und die Sinne belebt.
(ii) pasayanti: Der vedische Klang, der sich auf der feinstofflichen Ebene des Geistes im manipura- oder Nabel-cakra manifestiert, wird als pasyanti oder die mentale Phase des vedischen Klangs bezeichnet.
(iii) madhyama: Die intellektuelle Phase des vedischen Klangs wird als madhyama bezeichnet und manifestiert sich auf der Ebene der Intelligenz im anahata- oder Herz-cakra, wo auch die spirituelle Seele und die Überseele transzendental situiert sind.
(iv) vaikhari: Die für die Sinne manifestierte hörbare Phase oder sinnliche Phase des vedischen Klangs wird als vaikhari bezeichnet und ist in der grobstofflichen Materie als Klang manifestiert. Zum exakten Verständnis dieses manifestierten vedischen Klangs bedarf es jedoch einer großen Zahl von Hilfsmitteln, die in den als Vedangas bekannten Ergänzungen der vedischen Schriften als eine eigenständige Wissenschaft dargelegt werden.
Der vedische Klang wird als ananta-para bezeichnet, weil er jenseits von Raum und Zeit existiert und alle schöpferischen Kräfte des Universums und darüber hinaus umfaßt. Er ist nicht materiell und wird niemals von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur beeinflußt.
In seinen verschiedenen Phasen kann er nur von selbstverwirklichten Seelen wie Narada und Vyasadeva verstanden werden, die ihr eigenes Dasein von allen materiellen Einflüssen geläutert haben und somit den vedischen Klang in seiner ursprünglichen Form direkt wahrnehmen können. Diese selbstverwirklichten Seelen machen den vedischen Klang denen zugänglich, die ihn nicht in seinen verschiedenen Phasen wahrnehmen können, weil ihr Bewußtsein materiellen Einflüssen unterliegt.
Ihr Ziel ist es, durch ihre Unterweisungen die materiell bedingten Lebewesen zu läutern und es ihnen damit ebenfalls zu ermöglichen, den vedischen Klang direkt wahrzunehmen. Zu diesem Zweck geben sie den bedingten Seelen durch den Vorgang der Einweihung sogenannte mantras, vedische Klangfolgen, die die Kraft haben, den Geist der Person von materiellen Einflüssen zu befreien. Wird ein solcher mantra von einem echten spirituellen Meister weitergegeben und vom Schüler im Einklang mit den begleitenden Unterweisungen des Meisters ausgesprochen, hat der dadurch erzeugte vedische Klang außer der hörbaren Phase auch die drei inneren Phasen, wodurch sowohl die grobe als auch die feinstoffliche Ebene mit spirituellem Klang erfüllt und geläutert werden.
Die vaikhari-Phase des vedischen Klangs entspricht der modernen eingeschränkten Auffassung des Klangbegriffs als rein physikalisches Phänomen. Die drei feinstofflichen Phasen weisen eine zusätzliche semantische Qualität auf, die dem modernen physikalischen Verständnis nicht zugänglich ist. Weil in den feinstofflichen Phasen des Klangs der feinstoffliche Körper und damit auch das citta-Element mitschwingt, ist auf diesen Ebenen zu einem unterschiedlichen Grad die Bedeutung des Klangs als dessen feinstoffliche Form im Klang mitenthalten und nicht vom Klang selbst verschieden.
Auf der Ebene des para-Klangs ist die Trennung zwischen Symbol und Bedeutung vollkommen aufgehoben, während diese Trennung sich auf der pasyanti-Ebene bereits manifestiert und erst auf der madhyama-Ebene ganz vollzogen ist. Der Klang auf der madhyama-Ebene hat also zwei Komponenten, von denen die eine die physikalische Klangschwingung und die andere deren Bedeutung ist. Diese Unterscheidungen spielen vor allem in den Sprachwissenschaften eine große Rolle, wirken sich aber auch auf das Verständnis der physikalischen Welt aus.
Der vedische Klang ist rein spirituell, weil sein Ursprung die Höchste Persönlichkeit Gottes ist, die durch ihn in der materiellen Welt repräsentiert wird und der materiellen Energie Form und Struktur gibt. Die der materiellen Welt zugrundeliegende Information und Intelligenz wirkt also durch den vedischen Klang auf die Materie.
Die Silbe Om, der vedische omkara, enthält alle vedischen Klangschwingungen und ist somit ebenfalls eine vollständige Repräsentation Gottes. Dieser omkara ist in jedem Lebewesen in seinen feinstofflichen Phasen manifestiert und kann durch Meditation wahrgenommen werden.
In der Bhagavad-gita, einem der bedeutendsten vedischen Texte, erklärt Shri Krsna: Wenn man in diesem yoga-Vorgang gefestigt ist und die heilige Silbe Om, die höchste Buchstabenkombination, chantet und wenn man dann beim Verlassen des Körpers an die Höchste Persönlichkeit Gottes denkt, wird man mit Sicherheit die spirituellen Planeten erreichen.
Als Klangrepräsentation des Absoluten existiert auch das omkara in drei Phasen, d.h. daß es nicht nur die spirituelle Einheit repräsentiert, sondern sich über den lokalisierten Aspekt Gottes hinaus auch auf die transzendentale Form der Höchsten Persönlichkeit Gottes bezieht und damit ebenfalls eine transzendentale persönliche Form besitzt. Es heißt in den Veden, daß in bezug auf den persönlichen Aspekt Gottes das omkara mit dem maha-mantra identisch ist, der als der große mantra bekannt ist:
Hare Krishna Hare Krishna
Krishna Krishna Hare Hare
Hare Rama Hare Rama
Rama Rama Hare Hare
Vor allem Shri Chaitanya Mahaprabhu, der vor ca. 500 Jahren in West-Bengalen lebte und der bedeutendste Lehrer der Gaudiya-Vaisnava-Sampradaya ist, hat das Chanten dieses Mantras als den machtvollsten Weg zur Verwirklichung des vedischen Wissens empfohlen, weil es das Bewußtsein des Menschen, der diesen Mantra chantet, sehr schnell von allen materiellen Einflüssen befreit und das ursprüngliche reine Bewußtsein des Lebewesens wiedererweckt. In diesem erleuchteten Zustand, so lehrte er, empfindet der erfolgreiche Transzendentalist reine Liebe zu Gott und bringt Ihm mit transzendentaler Freude hingebungsvollen Dienst dar.
Schlussbetrachtung
Dieser Text versuchte deutlich zu machen, daß die vedische Kultur tatsächlich den Rahmen für eine spirituelle Wissenschaft bilden kann, der weit genug ist, alle Arten von Wissen zu fördern, die der Menschheit helfen, sowohl in materieller als auch in spiritueller Hinsicht voranzukommen.
Hierbei wurde vor allem die spirituelle Entwicklung betrachtet, die als wichtiger angesehen wird als der zeitweilige materielle Fortschritt.
Das vedische Wissen hat für viele Jahrtausende Menschen geholfen, den Weg zur spirituellen Erkenntnis zu gehen und kann gerade in der heutigen Zeit dazu beitragen, mehr und mehr Menschen den spirituellen Weg zu eröffnen, indem es die Grundlage einer spirituellen Wissenschaft bildet, die die Grenzen von Nationalität, Religion und Weltanschauung überschreitet.